Abstract
Surprisingly, Germany reduced with the so called „Rente mit 63“ („retirement at 63“) the earliest retirement age without adjustments for insured with an exceptionally long contribution history from 65 to 63. In this study, we identify the group of people benefiting from the „Rente mit 63“ using administrative data of the German statutory pension system and analyze the effects of the reform on the financial situation of the German pension system.
Assuming that all eligible persons make full use of the new benefits we find that the beneficiaries of the reform have higher pension claims on average. They have spent significantly less than 45 years in contributory employment: men 38 years, women 35 years. The data show no evidence that the beneficiaries are more often ill than non-beneficiaries. In fact, the opposite is the case.
The „Rente mit 63“ will lead to a higher contribution rate and a lower pension level. Since the effects on the contribution rate will be reduced by the adjustment rules of the general federal subsidy, all taxpayers will contribute to funding the reform.
Zusammenfassung
Überraschend hat Deutschland mit der „Rente mit 63“ den frühestmöglichen Bezug einer abschlagsfreien Rente für besonders langjährig Versicherte von 65 auf 63 Jahre abgesenkt. In diesem Beitrag identifizieren wir zum einen mit Hilfe von Daten der Deutschen Rentenversicherung die Versicherten, die von der neuen „Rente mit 63“ profitieren. Zum anderen analysieren wir ihre Auswirkungen auf die Finanzsituation der Gesetzlichen Rentenversicherung.
Unter der Annahme, dass die neue Vergünstigung voll in Anspruch genommen wird, zeigen wir, dass die Begünstigten im Durchschnitt höhere Rentenansprüche haben. Sie haben zudem im Schnitt deutlich kürzere sozialversicherungspflichtige Erwerbszeiten aufzuweisen als 45 Jahre (Männer 38 Jahre, Frauen 35 Jahre). Die analysierten Daten liefern keine Evidenz dafür, dass Personen, die eine Wartezeit von 45 Jahren erfüllen, am Ende des Erwerbslebens häufiger krank sind. Das Gegenteil ist der Fall.
Was die Auswirkungen auf die Gesetzliche Rentenversicherung angeht, führt die „Rente mit 63“ zu einem höheren Beitragssatz und einem niedrigen Rentenniveau. Die Auswirkungen der Reform auf den Beitragssatz werden durch die Fortschreibungsvorschriften des allgemeinen Bundeszuschusses gedämpft. Somit sind alle Bürgerinnen und Bürger an der Finanzierung beteiligt. Diejenigen Rentner, die nicht von der Reform profitieren, bezahlen zudem langfristig mit geringeren Renten für die Reform.
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Appendix 1
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Articles in the same Issue
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- Editorial
- Gesellschaftliche Herausforderungen, ökonomische Antworten
- Wissenschaft im Überblick
- Demographischer Wandel und Gesundheitsausgaben: Theorie, Empirie und Politikimplikationen
- Die Rolle von Verhaltensökonomik und experimenteller Forschung in Wirtschaftswissenschaft und Politikberatung
- Das Gespräch
- Wir betreiben die Korruptionsbekämpfung oftmals viel zu sehr in einem Geist des Misstrauens
- Beiträge aus der Forschung
- Die „Rente mit 63“: Wer sind die Begünstigten?
- Studiengebühren in Deutschland: Lehren aus einem gescheiterten Experiment
- Aus aktuellem Anlass
- Die Rückkehr der Ideologien
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